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Der Hauptsatz

Der deutsche Satz ist bestimmt durch die Stellung des konjugierten Verbs: das ist die Verbform mit einer Personalendung.

Beispiele:

  • ich gehe
  • du gehst

Der Hauptsatz ist ein unabhängiger, vollständiger Satz. Das konjugierte Verb steht immer an der zweiten Stelle.

Das Subjekt kann entweder an der ersten oder an der dritten Stelle stehen. Es bewegt sich um das konjugierte Verb wie um eine Achse.

Beispiele:

  • Die Firma liefert heute die Ware.
  • Heute liefert die Firma die Ware.

Fragen

Es gibt zwei Arten von Fragen:

  1. Fragen ohne Fragewort (Ja-/Nein-Fragen oder Entscheidungsfragen)
  2. Fragen mit Fragewort (Bestimmungsfragen)

Fragen ohne Fragewort

Bei Fragen ohne Fragewort steht das konjugierte Verb am Anfang der Frage.

Beispiele:

  • Spricht er mit Heidi?
  • Gehen die Studenten zum Kurs?

Bei bejahenden Antworten wird meist mit Ja, ... geantwortet. Bei verneinenden Anworten wird meist mit Nein, ... geantwortet.

Beispiele:

  • Spricht er mit Heidi?Ja, er spricht mit Heidi.
  • Gehen die Studenten zum Kurs?Nein, die Studenten gehen ins Kino.
  • Lesen Sie gerne Bücher?Ja, ich lese gerne Bücher.
  • Sieht Marianne gerne fern?Nein, Marianne sieht nicht gerne fern. Sie hört lieber Radio.

Genauer und differenzierter kann mit den Wörtern schon, erst, noch, nur usw. fragen.

Beispiel:

  • Bleibst du nur drei Tage hier?Ja, ich bleibe nur drei Tage hier.
  • Gehst du noch zum Supermarkt?Nein, ich gehe nicht mehr zum Supermarkt.

Fragen mit Fragewort

Bei Fragen mit Fragewort beginnt der Fragesatz mit dem Fragewort, dann folgen das konjugierte Verb und das Subjekt.

Beispiele:

  • Wann kommt sie aus Berlin zurück?
  • Wo liegt der höchste Berg Europas?

Hier ist eine Liste mit den einfachen Fragewörtern und deren Bedeutung sowie jeweils einem Beispiel:

Wann

Frage nach der Zeit (temporal)
Wann kommt ihr aus Ungarn zurück?

Warum

Frage nach dem Grund (kausal)
Warum schreiben sie uns keinen Brief?

Wie

Frage nach dem Umstand (modal)
Wie geht es Ihnen?

Wo, Wohin

Frage nach dem Ort (lokal)
Wo findet der Kurs statt?, Wohin fahren wir morgen?

Wer, Was

Frage nach dem Subjekt
Wer steht vor der Tür?, Was läuft im Kino?

Wen, Was

Frage nach dem Akkusativ-Objekt
Wen trifft er im Kaffeehaus?, Was sieht sie sich im Kino an?

Wem

Frage nach dem Dativ-Objekt
Wem verdanken wir dieses Geschenk?

Wessen

Frage nach dem Genetiv-Attribut
Wessen Telefon muss repariert werden?

Das Modalverb '>>können<<'

Das Modalverb 'können' drückt eine Möglichkeit / Gelegenheit oder eine Fähigkeit aus. Wie die anderen Modalverben, so braucht auch 'können' ein Vollverb im Infinitiv (ohne 'zu'). Im Präsens und Präteritum steht das konjugierte Modalverb an der zweiten Stelle im Aussagesatz.

Beispiele:

  • Morgen bekommen wir ein neues Telefon. Da können wir dich sicher anrufen.
  • Martha kann gut Fußball spielen.

Um eine höfliche Bitte oder Aufforderung zu formulieren, verwendet man 'können' oder 'könnte' in einem Fragesatz. Zwar hat diese Bitte scheinbar die Form einer Frage nach einer Fähigkeit, aus dem Kontext geht jedoch hervor, dass nicht wirklich eine Frage gestellt, sondern eine Bitte geäußert wird. Meist ist es auch angebracht, ein 'bitte' an den Satz anzuhängen.

Beispiele:

  • Können Sie mich mit Frau Steger verbinden, bitte?
  • Könnte ich mit Herrn Freiberger sprechen, bitte?

Das Modalverb 'können' wird im Präsens folgendermaßen konjugiert:

  • Singular: ich kann, du kannst / Sie können, er/sie/es kann.
  • Plural: wir können, ihr könnt, sie können.

Das Modalverb '>>müssen<<'

Das Modalverb 'müssen' drückt einen äußeren Zwang oder eine Notwendigkeit aus. Wie die anderen Modalverben, so braucht auch 'müssen' ein Vollverb im Infinitiv (ohne 'zu'). Im Präsens und Präteritum steht das konjugierte Modalverb an der zweiten Stelle im Aussagesatz.

Beispiele:

  • Ich muss heute das Seminar besuchen.
  • Wir müssen einen neuen Fernseher kaufen, unser alter ist kaputt.

Das Modalverb 'müssen' wird im Präsens folgendermaßen konjugiert:

  • Singular: ich muss, du musst / Sie müssen, er/sie/es muss.
  • Plural: wir müssen, ihr müsst, sie müssen

Das Perfekt

Um das Perfekt zu bilden, braucht man ein Hilfsverb und das Partizip Perfekt des jeweiligen Verbs. Als Hilfsverben dienen 'haben' und 'sein'.

Das Perfekt mit '>>haben<<'

Folgende Verben werden mit 'haben' gebraucht:

  • Alle Verben, die ein Akkusativobjekt bei sch haben können (zB: essen, fragen, öffnen).
  • Alle reflexiven Verben (zB: sich beschäftigen, sich bemühen, sich rasieren).
  • Alle Modalverben (zB: dürfen, können, müssen)
  • Verben, die kein Akkusativobjekt bei sich haben können, aber keine Bewegung, sondern die Dauer einer Handlung oder einen Zustand ausdrücken (zB: sitzen, antworten, beginnen).

Das Verb 'haben' wird im Präsens folgendermaßen konjugiert:

  • Singular: ich habe, du hast / Sie haben, er/sie/es hat.
  • Plural: wir haben, ihr habt, sie haben.

Einige Beispiele:

  • Ich habe meine Trainerin gefragt.
  • Sie hat sich sehr bemüht.
  • Sie haben meine Frage nicht beantwortet.
  • Wir haben uns bei dieser Übung sehr bemüht.

Das Perfekt mit '>>sein<<'

Folgende Verben werden mit 'sein' gebraucht:

  • Alle Verben, die kein Akkusativobjekt bei sich haben können, die aber eine Bewegung von oder zu einem Ort zeigen (zB: aufstehen, fahren, gehen).
  • Alle intransitiven Verben, die eine Änderung des Zustands anzeigen (zB: aufwachen, wachsen, vergehen).
  • Die Verben sein und bleiben.

Das Verb 'sein' wird im Präsens folgendermaßen konjugiert:

  • Singular: ich bin, du bist / Sie sind, er/sie/es ist.
  • Plural: wir sind, ihr seid, sie sind.

Einige Beispiele:

  • Er ist diese Woche immer früh aufgestanden.
  • Die Blumen sind rasch gewachsen.
  • Die Studenten sind im Seminarraum geblieben.

Die höfliche Bitte mit dem Konjunktiv II

Oft gebraucht man im Deutschen zur Formulierung einer höflichen Bitte den Konjunktiv II.

Beispiele:

  • Wären Sie so freundlich, mir zu helfen?
  • Könnten Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?
  • Würden Sie mir beim Aufüllen des Formulars helfen, bitte?
  • Ich hätte gerne eine Auskunft, bitte.

Die Hilfsverben haben und werden haben im Konjunktiv II einen Umlaut:

haben

ich hätte, du hättest / Sie hätten, er/sie/es hätte; wir hätten, ihr hättet, sie hätten.

werden

ich würde, du würdest / Sie würden, er/sie/es würde; wir würden, ihr würdet, sie würden.

Personalpronomen

Deklination der Personalpronomen

Singular:

Nominativ Sg.Genitiv Sg.Dativ Sg.Akkusativ Sg.
ichmeinermirmich
dudeinerdirdich
SieIhrerIhnenSie
erseinerihmihn
sieihrerihrsie
esseinerihmes

Plural:

Nominativ Pl.Genitiv Pl.Dativ Pl.Akkusativ Pl.
wirunsererunsuns
ihreurereucheuch
sieihrerihnensie

Verwendung der Personalpronomen

Die Personalpronomen ich, du / Sie, wir und ihr stehen im Nominativ, Dativ und Akkusativ immer für Personen.

Beispiele:

  • Wir haben euch gestern in der Stadt gesehen.
  • Wann sehen wir dich wieder?
  • Ich treffe Sie dann morgen im Büro. Auf Wiedersehen!

Die Personalpronomen er, sie, es und sie (Pl.) beziehen sich im Nominativ, Dativ und Akkusativ auf Personen oder Dinge.

Beispiele:

  • Die Direktorin ist zuhause. Sie kommt erst morgen wieder.
  • Das Haus ist sehr alt. Wir kaufen es nicht.
  • Der Bankdirektor ist nicht im Büro. Sie können ihn jetzt nicht sprechen.

Die Anrede mit du und ihr wird bei Kindern, Verwandten und befreundeten Personen verwendet. Die Anrede mit Sie wird als Höflichkeitsanrede bezeichnet. Man verwendet sie bei fremden erwachsenen Personen in der Einzahl und Mehrzahl. Die Höflichkeitsanrede Sie und ihre Ableitungen (Ihnen, Ihre usw.) schreibt man mit großem Anfangsbuchstaben.

Das indefinite Pronomen >>man<<

Deklination des indefiniten Pronomens >>man<<

  • Nominativ Singular: man
  • Genitiv Singular: –
  • Dativ Singular: einem
  • Akkusativ Singular: einen

Verwendung des indefiniten Pronomens >>man<<

Indefinite Pronomen zeigen an, dass Personen oder Dinge unbestimmt, unbekannt oder nicht näher bekannt sind. Sie werden mit kleinem Anfangsbuchstaben geschrieben.

Das indefinite Pronomen man steht für eine Mehrzahl unbekannter Personen oder eine unbestimmte Allgemeinheit. Man steht im Singular.

Beispiele:

  • In der Zeitung liest man oft über wichtige Ereignisse.
  • Schriftsteller halten einem oft einen Spiegel vor.
  • Schlechte Filme ärgern einen oft sehr.

Zahlen

GRUNDZAHLORDNUNGSZAHL
0null
1einserster /-e /-es
2zweizweiter /-e /-es
3dreidritter /-e /-es
4viervierter /-e /-es
5fünffünfter /-e /-es
6sechssechster /-e /-es
7siebensiebenter /-e /-es
8achtachter /-e /-es
9neunneunter /-e /-es
10zehnzehnter /-e /-es
11elfelfter /-e /-es
12zwölfzwölfter /-e /-es
13dreizehndreizehnter /-e /-es
14vierzehnvierzehnter /-e /-es
15fünfzehnfünfzehnter /-e /-es
16sechzehnsechzehnter /-e /-es
17siebzehnsiebzehnter /-e /-es
18achtzehnachtzehnter /-e /-es
19neunzehnneunzehnter /-e /-es
20zwanzigzwanzigster /-e /-es
21einundzwanzigeinundzwanzigster /-e /-es
22zweiundzwanzigzweiundzwanzigster /-e /-es
.........
30dreißigdreißigster /-e /-es
40vierzigvierzigster /-e /-es
50fünfzigfünfzigster /-e /-es
60sechzigsechzigster /-e /-es
70siebzigsiebzigster /-e /-es
80achtzigachtzigster /-e /-es
90neunzigneunzigster /-e /-es
100(ein)hundert(ein)hundertster /-e /-es
101(ein)hunderteins(ein)hunderterster /-e /-es
.........
1000(ein)tausend(ein)tausendster /-e /-es
1001(ein)tausendeins(ein)tausenderster /-e /-es
.........
1000000eine Millioneinmillionster /-e /-es

Anmerkungen:

  • Bei Telefonnummern werden Ziffern oft zu Zahlen zusammengezogen: 11356977 kann etwa als elf fünfunddreißig neunundsechzig siebenundsiebzig gesprochen werden.
  • Bei Brüchen wird an die Ordnungszahl (außer bei 1/2 – ein halb) die Endung -el angehängt: 1/4 – ein Viertel; 1/8 – ein Achtel; 1/16 – ein Sechzehntel usw.
  • Bis zum Jahr 2000 werden die Jahre oft in Form von zwei verschiedenen Zahlen ausgesprochen, zB 1492 –- vierzehn zweiundneunzig; 1941 – neunzehn einundvierzig usw. 1600, 1700 usw. werden als sechszehn hundert, siebzehn hundert usw. gesprochen. Für das Jahr 2000 sagt man zweitausend und für 2001 usw. zweitausendeins usw.

Zeit

Im Deutschen kann man die Uhrzeit sowohl nach der 12-Stunden-Uhr als auch nach der 24-Stunden-Uhr sagen. Dabei verwendet man entweder die ‘digitale’ oder die ‘traditionelle’ Art:

4.00vier Uhrvier (Uhr)
4.05vier Uhr fünffünf (Minuten) nach vier
5.10fünf Uhr zehnzehn (Minuten) nach fünf
6.15sechs Uhr fünfzehnViertel nach sechs
7.20sieben Uhr zwanzigzwanzig (Minuten) nach sieben
8.25acht Uhr fünfundzwanzigfünfundzwanzig (Minuten) nach acht
9.30neun Uhr dreißighalb zehn
10.35zehn Uhr fünfunddreißigfünfundzwanzig vor elf
11.40elf Uhr vierzigzwanzig vor zwölf
12.45zwölf Uhr fünfundvierzigViertel vor eins
13.50dreizehn Uhr fünfzigzehn vor zwei
14.55vierzehn Uhr fünfundfünfzigfünf vor drei
15.00fünfzehn Uhrdrei (Uhr)

Präpositionen

Präpositionen mit Akkusativ

Die folgenden Präpositionen werden mit dem Akkusativ gebraucht:

bis

Die Präsentation muss bis nächtsen Mittwoch fertig sein.

durch

Er schaffte es durch die Hilfe seiner Freunde.

entlang

Sie fuhren die Landstraße entlang.

für

Dieses Seminar habe ich für euch alle zusammengestellt.

gegen

Der Unfalllenker fuhr gegen einen Baum.

ohne

Die Studenten arbeiten ohne Betreuung an dem Projekt.

um

Sie kämpften um Gerechtigkeit.

wider

Wider Erwarten war die Stimmung sehr gut.

Präpositionen mit Dativ

Die folgenden Präpositionen werden mit dem Dativ gebraucht:

ab

Ab dem ersten Januar gilt die neue Währung.

aus

Sie liest aus dem Buch vor.

außer

Außer einer guten Note wollte er nichts.

bei

Sie diskutierten bei einem guten Glas Wein.

dank

Dank der Hilfe seiner Kollegen schaffte er die Prüfung.

entgegen

Entgegen den Erwartungen gewann das Team das Fußballspiel.

entsprechend

Sie erfüllten die Aufgabe entsprechend den Vorgaben.

gegenüber

Das Seminarzentrum ist gegenüber dem Bahnhof.

gemäß

Die Parlamente beschlossen die Gesetze gemäß den bilateralen Vereinbarungen.

mit

Er sprach mit dem gesamten Team.

nach

Nach der Veranstaltung fuhren die Teilnehmerinnen nach Hause.

nebst

Er kaufte das Anwesen nebst Seitengebäuden.

samt

Er verkaufte das Anwesen samt dazugehöriger Plantage.

seit

Seit vier Tagen habe ich nichts von ihnen gehört.

von

Die reifen Früchte fallen schon von den Bäumen.

zu

Wir gelangten zu folgender Überzeugung.

zufolge

Der Auskunft der Polizei zufolge sinkt die Kriminalität in Österreich.

Präpositionen mit Akkusativ oder Dativ

Die folgenden Präpositionen werden mit dem Akkusativ oder dem Dativ gebraucht. Dabei besteht der Unterschied vor allem bei der Ortsangabe.

Wird eine Bewegung mit Richtung auf ein Ziel angegeben, so steht die Präposition mit dem Akkusativ (Frage wohin).

Wird ein fester Punkt, ein Ort, eine Fläche oder ein Raum angegeben, so steht die Präposition mit dem Dativ (Frage wo). Auf die Frage woher steht immer der Dativ.

an

Sie stellt die Leiter an die Mauer. (Akk.)
Wien liegt an der Donau. (Dat.)

auf

Sie gehen auf einen Berg. (Akk.)
Sie stehen auf einem Berg. (Dat.)

hinter

Wir stellen das Bild hinter den Kasten. (Akk.)
Das Bild steht hinter dem Kasten. (Dat.)

in

Morgen fahren wir in die Stadt. (Akk.)
Morgen sind wir in der Stadt. (Dat.)

neben

Legen Sie die Bücher bitte neben den Computer. (Akk.)
Die Bücher liegen neben dem Computer. (Dat.)

über

Bitte hängen Sie das Bild über die Bank. (Akk.)
Das Bild hängt über der Bank. (Dat.)

unter

Leg die Zeitung unter den Tisch, bitte. (Akk.)
Die Zeitung liegt unter dem Tisch. (Dat.)

vor

Wir schieben das Auto vor die Garage. (Akk.)
Das Auto steht vor der Garage. (Dat.)

zwischen

Setz dich bitte zwischen die beiden. (Akk.)
Sie sitzt zwischen den beiden. (Dat.)

Anmerkungen

Manchmal kann man die Präpositionen mit dem Artikel zu einem Wort zusammenziehen:

  • auf + das = aufs
  • durch + das = durchs
  • für + das = fürs
  • hinter + das = hinters
  • in + das = ins
  • über + das = übers
  • um + das = ums
  • unter + das = unters
  • vor + das = vors
  • bei + dem = beim
  • in + dem = im
  • an + dem = am
  • von + dem = vom
  • zu + dem = zum
  • zu + der = zur

Das Passiv

  1. Das Passiv wird mit dem Hilfsverb werden und dem Partizip Perfekt des Vollverbs gebildet.
  2. Im Perfekt Passiv und im Plusquamperfekt Passiv ist das Hilfsverb immer sein; nach dem Partizip Perfekt des Vollverbs steht worden. (Die Stammformen von werden lauten werdenwurdegeworden. Nur im Perfekt und Plusquamperfekt Passiv steht die Verkürzte Form worden.

Verwendung des Passivs

  1. In einem Aktivsatz ist das Subjekt, also die handelnde Person, wichtig: Der Trainer schließt nach dem Seminar die Tür ab. In einem Passivsatz steht die Handlung im Vordergrund. Die handelnde Person (das Subjekt des Aktiv-Satzes) ist oft unwichtig oder uninteressant und wird meist weggelassen: Nach dem Seminar wird die Tür abgeschlossen.
  2. Oft ist der Urheber einer Handlung nicht bekannt. Man gebraucht dann einen Aktiv-Satz mit man oder einen Passiv-Satz, wobei das man entfällt: Man baut hier ein neues Haus. (Aktiv-Satz) Hier wird ein neues Haus gebaut. (Passiv-Satz)

Konjugation

PräsensPräteritumPerfekt
ich werde gebetenich wurde gebetenich bin gebeten worden
du wirst gebetendu wurdest gebetendu bist gebeten worden
Sie werden gebetenSie wurden gebetenSie sind gebeten worden
er/sie/es wird gebetener/sie/es wurde gebetener/sie/es ist gebeten worden
wir werden gebetenwir wurden gebetenwir sind gebeten worden
ihr werdet gebetenihr wurdet gebetenihr seid gebeten worden
sie werden gebetensie wurden gebetensie sind gebeten worden

Die Bildung des Passivs

Das Akkusativobjekt des Aktiv-Satzes wird zum Subjekt (im Nominativ) des Passiv-Satzes. Das Subjekt des Aktiv-Satzes (außer man) kann mit von + Dativ in den Passivsatz aufgenommen werden.

Beispiele:

Aktiv: Familie Meier verkauft das Haus vor dem Umzug.

Passiv:

  • Das Haus wird vor dem Umzug verkauft. (ohne Subjekt des Aktiv-Satzes)
  • Das Haus wird von Familie Meier vor dem Umzug verkauft. (mit Subjekt des Aktiv-Satzes)

Aktiv: Die Stadt errichtete dieses Denkmal im Jahre 2000.

Passiv:

  • Dieses Denkmal wurde im Jahre 2000 errichtet. (ohne Subjekt des Aktiv-Satzes)
  • Dieses Denkmal wurde von der Stadt im Jahre 2000 errichtet. (mit Subjekt des Aktiv-Satzes)

Aktiv: Der Arzt hat die Patientin vor der Operation untersucht.

Passiv:

  • Die Patientin ist vor der Operation untersucht worden. (ohne Subjekt des Aktiv-Satzes)
  • Die Patientin ist vom Arzt vor der Operation untersucht worden. (mit Subjekt des Aktiv-Satzes)

Relativsätze

Relativsätze sind Nebensätze, die von einem Substantiv abhängen. Sie geben Erklärungen zu diesem Substantiv. Ohne diese Erklärungen ist ein Satz oft unverständlich.

Beispiel:

  • Menschen, die eine gute Ausbildung haben, finden leichter einen Arbeitsplatz.

Relativsätze werden normalerweise direkt hinter das Substantiv gestellt, auf das sie sich beziehen. Sie werden also in einen bestehenden Satz eingeschoben oder an ihn angefügt. Dabei ändert sich die Satzstellung des bestehenden Satzes nicht.

Es ist aber auch möglich, dass Verben, Adverbien usw. zwischen dem Substantiv und dem Relativsatz stehen.

Beispiele:

  • Wir müssen den Plan, der morgen vorgelegt werden soll, vorbereiten.
  • Wir müssen den Plan vorbereiten, der morgen vorgelegt werden soll.

Relativpronomen

  • Nominativ Singular: der/welcher, die/welche, das/welches
  • Akkusativ Singular: den/welchen, die/welche, das/welches
  • Dativ Singular: dem/welchem, der/welcher, dem/welchem
  • Nominativ Plural: die/welche (maskulin, feminin und neutrum)
  • Akkusativ Plural: die/welche (maskulin, feminin und neutrum)
  • Dativ Singular: denen/welchen (maskulin, feminin und neutrum)

Das Relativpronomen richtet sich in Geschlecht (maskulin / feminin / neutrum) und Zahl (Singular / Plural) nach dem Substantiv, von dem es abhängt.

Der Fall (Nom. / Akk. / Dat.) des Relativpronomens richtet sich nach der Struktur des Relativsatzes.

Beispiele:

  • Die Bewohner können den Lärm, der ihnen den Schlaf raubt, nicht mehr aushalten.

In diesem Satz steht 'den Lärm' im Akk. Sg. m. und somit das Relativpronomen 'der' im Nom. Sg. m.

  • Heute hat die Trainerin, die alle sehr schätzen, ihren letzten Arbeitstag.

In diesem Satz steht 'die Trainerin' im Nom. Sg. f. und somit das Relativpronomen 'die' im Akk. Sg. f.

Das Präteritum

Schwache Verben

Die schwachen Verben werden regelmäßig gebildet und ändern den Vokal in den Stammformen nicht. Die Endungen im Präteritum werden mit -te gebildet:

PräsensPräteritum
ich frageich fragte
du fragstdu fragtest
Sie fragenSie fragten
er/sie/es fragter/sie/es fragte
wir fragenwir fragten
ihr fragtihr fragtet
sie fragensie fragten

Starke Verben

Die starken Verben und die Mischverben werden unregelmäßig konjugiert. Diese Gruppe von Verben sollte man auswendig lernen.

Die starken Verben ändern den Stammvokal im Präteritum und meist im Partizip Perfekt: finden – fand – gefunden

Bei manchen starken Verben ändert sich der gesamte Stamm: gehen – ging – gegangen

In der 1. und 3. Person Singular Präteritum haben die starken Verben keine Endung: ich/er/sie/es trug, ich/er/sie/es ging

Das Futur I

Das Futur I wird mit werden und dem Infinitiv des Vollverbs gebildet:

PräsensFutur I
ich frageich werde fragen
du fragstdu wirst fragen
Sie fragenSie werden fragen
er/sie/es fragter/sie/es wird fragen
wir fragenwir werden fragen
ihr fragtihr werdet fragen
sie fragensie werden fragen

Kausale Nebensätze

Die kausalen Konjunktionen weil und da werden oft gleichbedeutend gebraucht.

Beispiele:

  • Weil die Wettervorhersage gut war, machten sie einen Ausflug in die Berge.
  • Da die Wettervorhersage gut war, machten sie einen Ausglug in die Berge.

Manchmal kann es jedoch einen Bedeutungsunterschied zwischen weil und da geben. Im Nebensatz mit weil wird ein zunächst noch nicht bekannter Grund für eine Aussage oder Handlung angegeben; der Nebensatz mit da begründet und betont eine schon allgemein bekannte Aussage oder Handlung.

Beispiele:

  • Wir haben die Prüfung bestanden, weil wir viel gelernt haben.
  • Für diese Prüfung sollte man viel lernen, da sie als sehr schwierig gilt.

Steigerung von Adjektiven

Komparativ und Superlativ

Der Komparativ ist eine Vegleichsform, die einen Unterschied anzeigt. Nach dem Komparativ steht als (niemals wie). Den Komparativ bildet man, indem man -er an das Adjektiv anhängt.

Der Superlativ steht für die höchste Stufe und wird immer mit dem bestimmten Artikel verwendet. Man bildet ihn mit -st-.

Beispiele:

  • reichreicheram reichsten
  • schönschöneram schönsten
  • freundlichfreundlicheram freundlichsten

Sonderformen

  1. Einige Adjektive bilden den Komparativ und Superlativ mit einem Umlaut. Beispiele:

    • armärmeram ärmsten
    • langlängeram längsten
    • starkstärkeram stärksten
  2. Einige Adjektive bilden den Komparativ und Superlativ unregelmäßig. Beispiele:

    • hochhöheram höchsten
    • gutbesseram besten
    • vielmehram meisten
    • gernlieberam liebsten
    • nahnäheram nächsten
  3. Viele Adjektive auf -d, -t, -tz, -z, -sch, -ss und bilden den Superlativ mit einem Hilfs-e. Beispiele:

    • mildmilderam mildesten
    • weitweiteram weitesten
    • hübschhübscheram hübschesten
    • heißheißeram heißesten
Version 2.0 (2011-12-07 01:30 CET)